Retrospektive und über 180kg Magazine

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Herzlich Willkommen zurück!

Ich dachte, es ist Zeit, für ein kleines Update. Uns treiben Fragen um, das Projekt köchelt so vor sich hin und es ist so viel passiert!
Doch eigentlich müssen wir erstmal zurückschauen, bevor wir weitergehen. Retrospektive. Let’s go.

Das Crowdfunding im April/Mai war wohl mit Abstand die stressigste Zeit bisher für uns, für das Projekt. Wir hatten die Kampagne von vorne bis hinten durchgeplant – jeder Post war geschrieben, jede Email vorformuliert, die Ziele klar abgesteckt. Uns war klar, dass diese Kampagnen wie ein U verlaufen: Sie gehen richtig steil los und fallen dann ab. In der Mitte stagniert es fast ein wenig und zum Ende hin nimmt man nochmal eine ordentliche Menge ein. So die Theorie. Die Praxis war zwar ähnlich, haut einen aber nochmal ganz ganz anders um. Die ersten tausend Euro in den ersten zwei Tagen schaffen? Geniales Gefühl! Dann merken, dass gar nicht mal mehr so viel Geld reinkommt, wie an den ersten Tagen und anfangen zu zweifeln? Gar nicht mal so genial. Aber, so kitschig wie das klingt, wir saßen zusammen in diesem Boot. Ich erinnere mich an die erste Sitzung nach dem Start des Crowdfundings, wo wir auch einige Ängste offenlegten. Was ist, wenn das gar nicht klappt? Was ist, wenn wir das Geld zwar einnehmen, aber nur über Spenden und nicht über die Perks und wir dann hunderte Magazine drucken und keine:r sie will? Nix davon ist eingetreten. Menschen finden das Projekt gut! Und sie wollen auch Magazine haben.

Die Kampagne war Dauerstress. Selbst perfekt vorbereitet kann man nicht abschätzen, wie stressig es ist. Selbst wenn dir alle sagen „Die Zeit während des Fundings ist am stressigsten!“ ist man nicht darauf vorbereitet. Gut, vielleicht trug zum Stress mit bei, dass einige Redaktionsmitglieder in dieser Zeit verschieden große Umzüge und Lebensveränderungen stemmen mussten. Aber wie es halt so ist, fällt im Leben ja gerne mal alles aufeinander.

Als wir das Ziel dann geknackt haben, ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen und gleichzeitig konnte ich gar nicht so richtig glauben, dass es wirklich so ist. Es wirkte etwas unreal. Dass die Zahl erreicht war. Zum Ende der Kampagne hin haben wir sogar nochmal deutlich mehr eingenommen, als wir eigentlich benötigen, was uns natürlich supermegamäßig freut und für die Zukunft weiterhilft 👀.

Die Luft war zwar raus, aber so richtig durchatmen konnten wir noch nicht. Es ging weiter –  Bürokratisches warten. Das sind wir zwar inzwischen schon gewohnt, aber verdammt – wir mögen sechs cute junge Queers sein, aber wir sind sechs ziemlich ungeduldige junge Queers. Und das Warten hört gefühlt nie auf! Wahrscheinlich etwas, was wir noch lernen müssen. Zum Glück gab es noch was zu tun: Die letzten Entwürfe des Magazins wurden durchkorrigiert. Das Zine wurde, einen Tag nach Aufgeben des Druckauftrags, nochmal richtig rum eingefügt. Nicht so rum, dass man es nicht verwenden kann. Ha. Es wurden Quellen überprüft. Buchstabenabstände ausgeglichen. Kommata gesetzt. So so viele Kommata. Wenn ihr Kommafehler im Magazin findet, bitte behaltet sie für euch, Felix schafft das nicht, zu wissen, dass es welche gibt. 

Es war ein langer Abend des Korrekturen-einfügens, aber wahrscheinlich ist uns trotzdem was durchgerutscht. Bei Fehlern, seien sie inhalticher oder gestalterischer Natur, bei Missverständnissen, bei Kritik und auch bei Lob sind unsere Ohren offen. Wir möchten immer und immer wieder betonen, dass wir auch nur sechs Personen sind, dass unsere Mitwirkenden auch nur Menschen sind und dass wir alle auf der Erde sind, um dazuzulernen. Das Magazin hat im Inhaltsverzeichnis auch Content Notes und TWs – diese sind sicherlich nicht vollständig, weil wir auch da nur sehr subjektiv bewerten können. Was ich eigentlich sagen will: Wenn euch was auffällt, nervt und stört, meldet euch bei uns unter info@queerdinx.de. 

Aber nochmal zurück zum Jetzt – oder eher, zurück zu vor zwei Wochen, als ich das Dokument auf der Seite der Druckerei hochgeladen habe. Das Formular und der „Hochladen“ Knopf war sehr unspektakulär. Ich finde, da sollte ein Feature eingefügt werden, bei dem Konfetti über den Bildschirm rieselt, wenn man das gemacht hat. Oder Party-Musik. Aber nein. Kein Konfetti, nur ein kleines Häkchen.

Ein kleines Häkchen, eine Email zur Druckfreigabe und BÄM schon stehen zwei UPS Dudes vor deiner Tür und liefern dir sieben Kisten mit 180kg Magazinen. Zur selben Zeit trafen auch zwei Kisten in Dresden an. Einen Kommentar zum Greifswalder UPS erspare ich mir an dieser Stelle.

So, und jetzt sind sie eben da. Jetzt sind sie da, um direkt wieder in Umschläge verpackt und an euch versendet zu werden! Die Dankeschöns vom Crowdfunding werden wir in den nächsten Wochen versenden. Und dann ist das Ding tatsächlich draußen. In der Welt. Was dann mit den Magazinen passiert, die wir noch so gedruckt haben? Ja, bleibt gespannt! Wir sind es auch. 

Jona war heute bei mir, um Magazine zu verpacken und sagte dann: „Fragst du dich auch manchmal, was passiert, wenn Menschen dann tatsächlich dieses Magazin lesen?“ 

Ja, mal sehen was passiert. Oder wisst Ihr was? Zeigt uns doch gerne, was passiert! Taggt uns auf Instagram oder sendet uns Eure besten Queerdinx-Bilder per E-Mail zu. Wir sind so gespannt darauf, das Magazin draußen in der weiten Welt zu sehen … Mal sehen, was passiert. 

Alles Liebe,

Jay aus der Queerdinx-Redaktion