Wir wollen ein Magazin machen! Aber wie macht man ein Magazin?

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Ein Tisch im Freien mit einer Bank und einem Stuhl
Dahinter befindet sich Grünes. Auf dem Tisch liegt Papier einer Flipchart-Tafel, auf welches die Inhalte für die nächste Ausgabe mit Bleistift geschrieben sind. Diese sind nicht gut zu erkennen. Auf dem Papier liegen verschiedene farbige Stifte. Hinter dem Papier, auf dem Tisch, stehen Gläser, eine Karaffe mit Wasser und ein Karton Apfelsaft.
Der Tisch beim Redaktionstreff im September 2020

Wir wollen ein Magazin machen! Aber wie macht man ein Magazin?

Klar, dafür braucht man Beiträge: Texte, Zeichnungen, Illustrationen etc. Aber was für Beiträge? Einfach, dass was wir zugeschickt bekommen? Und wie ordnet man die Beiträge an?

Diese Fragen standen am Anfang von Queerdinx. Wir haben lange darüber diskutiert. Und wenn ich sage „lange“, dann meine lange! Die ersten Redaktionstreffen drehten sich eigentlich um nichts Anderes. Am Ende dieser Diskussionen stand ein Ergebnis, das von nun an das Skelett für jede kommende Ausgabe sein soll:

Das Fokusthema

Jede Ausgabe wird thematisch mit einer großen Überschrift versehen. In der ersten Ausgabe ist das „Stolz“. Was bedeutet Stolz? Für mich, für uns, für die Welt? Worauf bist Du stolz? Und bist Du stolz auf Dich? Muss man stolz auf seine Identität sein, um queer zu sein? Fragen über Fragen, die in der Ausgabe beantwortet werden können!

Im Idealfall zieht sich dieses Thema durch alle Beiträge des Magazins. Wir wollten unseren Autor:innen so viele Freiheiten wie möglich lassen: formal und inhaltlich. Wie sie mit dem Fokusthema umgehen wollen, soll am besten ganz ihre Entscheidung sein. Text, Zeichnung, Gedicht oder Kurzgeschichte – alles ist uns willkommen.

Es gibt aber auch Elemente eines „klassischen Magazins“, die uns sehr wichtig waren und die wir gerne auch als feste Teile unseres Magazins etablieren wollen. Aus diesem Gedanken heraus haben sich die Formate entwickelt.

Was sind Formate?

Auch darüber haben wir lange diskutiert. Am Ende haben wir Formate für uns so definiert: Formate kommen wiederholt in unterschiedlichen Ausgaben vor. Sie gruppieren also die Texte verschiedener Ausgaben und sie helfen die einzelne Ausgabe zu strukturieren. Alles in allem gibt es bei Queerdinx neun Formate. Nicht alle müssen in jeder Ausgabe vorkommen, aber ihr werdet sie in Zukunft immer wieder sehen:

Wunschwelten: Wie schön könnte die Welt sein, wenn… Zeige uns wie dieser Satz für Dich zu Ende geht. Wir suchen nach Beiträgen egal welcher Form, die uns darüber zum Grübeln oder Lachen oder Weinen bringen, wie eine queere Traumwelt aussehen könnte.

Wortgewaltig: In diesem Format soll in jeder Ausgabe ein queerer Blickwinkel auf einen Begriff, ein Wort, eine Formulierung geworfen werden. Dabei kann der Fokus völlig frei sein. Du kannst Deine persönliche Beziehung zu dem Begriff teilen, die Geschichte des Wortes ergründen oder auch seine aktuelle Relevanz diskutieren.

Flickwerk: In diesem Format suchen wir nach kleinen Phänomenen oder auch Funfacts aus der Queer-Community. Es darf gerne ausgefallen sein. Einzige Vorgabe: kurz! Ein Format für alles, was vielleicht keinen ganzen Artikel füllt, aber trotzdem geteilt werden muss.

Feuilleton: Ein ganz klassischer Zeitungsteil – but make it queer. Wir suchen nach Film- und Buchkritiken, nach Meinungen zur Darstellung von Queerness in den Medien, aber auch nach Kommentaren zu queerfeministischen Phänomenen in der Gesellschaft.

Sag an!: Hier wollen wir mit Klischees aufräumen: Im Zentrum dieses Formats steht eine Behauptung, mit der sich eine bestimmte Gruppe konfrontiert sieht und deren Erwiderung dazu. Mit welchen Klischees begegnen Dir als z.B. Nonbinary person, andere Leute? Was hat vielleicht einen wahren Kern? Was muss unbedingt richtiggestellt werden? Sag an! Wir wollen so viele Perspektiven wie möglich einbinden – also meldet euch!

Queer sein in/als: Perspektivwechsel! Du bist queer und das unter Umständen, die Deine Queerness in bemerkenswerter Weise beeinflussen? Das hier ist Dein Format! Wir suchen nach Erfahrungsberichten und wollen Intersektionalität großschreiben. Also teile Deine queere Alltagswelt in … oder als …

Bauchgefühl: Bodypositivity ist ein großes Thema – nicht nur in der queeren Community. Wir wollen daher viele verschiedene Körper(-gefühle) zu Wort kommen lassen. Teile Deine Geschichte, Deine Gedanken, Deinen Weg mit der Community!

Und dann so?: Als queeres Magazin, das sich besonders an junge Menschen richtet, wollen wir auch zeigen, wie das Leben nach dem ersten Coming-out weitergeht. Dafür suchen wir lebenserfahrene Queers, die ihre Geschichten mit uns teilen wollen.

Historisch betrachtet: Hier ist Raum Vorstellung von und Auseinandersetzung mit Ereignissen oder Persönlichkeiten aus der queeren Geschichte. Zeigt, wie Queerness früher ausgesehen hat und was wir als Community vielleicht daraus lernen können.

Es war uns aber auch sofort klar, dass es einige Formate gibt, die sich nur sehr schwer mit einem festen Thema verbinden lassen. Würde es zum Beispiel immer ein Buch oder einen Film zu besprechen geben, der zum Fokusthema passt? Vermutlich nicht. Deshalb haben wir einige Formate so angelegt, dass sie unabhängig vom Fokusthema ausgestaltet werden können.

So entstand am Ende (und entsteht hoffentlich auch in den nächsten Ausgaben) ein in sich geschlossenes Magazin, das den Autor:innen Freiheiten lässt, und den Leser:innen trotzdem Abwechslung bietet.

Wenn Du jetzt noch genauer wissen willst, wie das Magazin aufgebaut ist, empfehle ich dir einen Blick ins Magazin selbst. Der Link zu unserer Crowdfinding-Kampagne lautet: https://www.startnext.com/queerdinx

Und wenn Du jetzt schon eine Idee für einen Beitrag in einem der Fokusthema-unabhängigen Formate hast, schreib uns gerne schon jetzt über unser Kontaktformular an!