Es gibt eine Redewendung, die rät, ein Buch nicht nach seinem Cover zu beurteilen. Aber es ist fast egal wo oder wie wir uns nach Büchern, Zeitschriften oder der gleichen umschauen – das Cover bestimmt fast immer, ob wir das ganze überhaupt eines genaueren Blickes würdigen.
Keine Frage also, dass der Themenkomplex „Cover“ eine wichtige Rolle in unserer Planung eingenommen hat. Dieses Motiv würde auf unserer Website, bei der Crowdfunding-Kampagne und auf allen Social-Media-Kanälen unser Aushängeschild sein. Und es ging ja bei uns nicht nur um irgendein Cover, sondern um das Cover für die erste Ausgabe Queerdinx. Wir setzen den Grundton für alle folgenden Ausgaben! Also wollten wir eine Titelseite, die Menschen einlädt, die Queerdinx Ausgabe „Stolz“ zu lesen und dabei am besten ganz nebenbei die Essenz der gesamten Idee Queerdinx widerspiegelt.
Aber ja – was ist denn eigentlich die Essenz von Queerdinx? Das wir ein queerfeministisches Magazin sind verrät bereits unser Name. Daneben gibt es aber noch einige andere Aspekte, die Queerdinx ausmachen und von anderen Magazinen unterscheiden.
Wir sind ein Magazin für die Community aber vor allem aus der Community. Das heißt, wir möchten die Plattform mit Leuten teilen, denen sonst weniger Möglichkeiten geboten werden, sich Gehör zu verschaffen. Wir möchten animieren sich auszuleben, kreativ zu sein, politisch zu werden und sich der Welt mitzuteilen. Wir wollen einen Platz schaffen an dem politische Gedanken neben Kunst existieren können und Vorstellungen von gesellschaftlichen Utopien auch in Form eines Gedichts oder einer Illustration geäußert werden dürfen.
Dabei wollen wir so vielen verschieden Perspektiven wie möglich Raum bieten. Wir legen Wert darauf intersektional zu arbeiten und Personen, die Mehrfachdiskriminierung erfahren, Platz zugeben. Hier haben wir noch einiges zu lernen und zu verbessern!
Außerdem bringen wir eine Menge frischen Wind mit. Wir sind ein junges Magazin und unabhängig von etablierten Verlagen und Medien. Unserer Redaktion arbeitet dafür umso passionierter und mit extra viel Freude am Projekt.
Alles in allem sehr abstrakte Vorstellungen, die gar nicht so einfach in ein Motiv einzuarbeiten sind. In unserer ersten Redaktionssitzung zum Cover ging es vor allem um ebenso abstrakte Gefühle, Ideen und grobe Visionen. Nur die Hälfte der Redaktion hat Erfahrungen im gestalterischen Bereich. Für uns Nicht-Desingner:innen war also nicht nur die Herangehensweise etwas ungewohnt, wir hatten mit unter schlichtweg Schwierigkeiten in Worte zu fassen, was in unseren Köpfen überhaupt vorging. Am Ende des Brainstormings war alles an Assoziationen dabei: von stark und kraftvoll über bunt und verspielt bis hin zu Begrifflichkeiten wie „Traumwelt“. Ich persönlich war danach keinen Schritt näher an einer Vorstellung eines Covers.
Aber aus unserem Chaos an Eindrücken sind dann – dank des großartigen Gestaltungsteams –tatsächlich drei „Prototypen“ entstanden. Eine Fotografie, eine Illustration und ein typografischer Entwurf. Die drei hätten verschiedener nicht sein können und jeder für sich war beeindruckend.
Die Fotografie zeigte ein unglaublich starkes, politisches Motiv und hat deutlich gemacht, dass wir nicht nur leichte Unterhaltung sein wollen.
Im typografischen Entwurf fokussierte sich auf verschiedenen Statements und Positionen zum Fokusthema Stolz, in denen man sich verlieren konnte. Unser Anspruch, als Plattform zu fungieren, wurde hier für mich besonders betont.
Eine Illustration konnte sich die Hälfte unserer Redaktion im ersten Brainstorming absolut nicht vorstellen. Als wir aber den dritten Cover Entwurf gesehen haben, sah es ganz schnell ganz anders aus – alle unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Die Illustration hatte eine unglaublich junge und frische Energie und war so schön, dass ich sie mir am liebsten direkt an die Wand in meinem WG-Zimmer gehangen hätte.
Mögliche Entwürfe für das Cover
Das Meinungsbild nach dieser Sitzung war eindeutig uneindeutig. Der Typografische Entwurf hat uns am Ende nicht ausreichend „Cover-Charakter“ geboten und wurde deshalb für unsere Titelseite verworfen. Aber zwischen der Fotografie und der Illustration konnten wir uns nicht entscheiden…
Zum Glück sind wir nach einem Jahr basisdemokratischer Teamarbeit in kreativer Lösungsfindung und Kompromissbereitschaft geschult, denn das bescherte uns ein Cover, das Elemente aus der Illustration und der Fotografie in sich vereint.
Wir könnten mit dem Endergebnis nicht glücklicher sein! Das Cover drückt nicht nur aus, wie wir als Team mittlerweile funktionieren, es bildet auch all die Facetten, die Queerdinx bietet, ab. Es ist jung und bunt. Gleichzeitig verliert es nicht den politischen Anspruch, den wir an das Magazin stellen. Und für mich persönlich zeigt das Motiv den Anfang von einer ganz unglaublichen Reise, auch wenn wir vielleicht noch gar nicht so genau wissen, wo sie uns hinführt.
Mittlerweile ziert das Cover unsere Kampagne auf Startnext (startnext.de/queerdinx) und ist einer der größten Löffel, mit dem wir die unermüdlich die Werbetrommel rühren. Auch auf Instagram und unserer Website kommt man gar nicht mehr darum herum das Cover zu bewundern und vor allem anderen es sieht ganz natürlich einfach unglaublich auf der Titelseite der Queerdinx-Ausgabe „Stolz“ aus.
Ich komme immer noch nicht aus dem Staunen raus und würde es immer noch sofort einrahmen und mein Zimmer damit dekorieren. Aber was denkt ihr? Habt ihr einige unserer Gedanken erkannt? Findet ihr es genauso zauberhaft wie ich? Ob als Kommentar unter diesem Beitrag, in unseren Instagram DMs, per E-Mail oder via Kontaktformular auf der Homepage – wir würden uns sehr über euer Feedback zum Cover der Queerdinx-Ausgabe „Stolz“ freuen!